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Fairteiler

An Erntedank haben wir unseren neuen Fairteiler-Schrank in Betrieb genommen...

Lebensmittel fair teilen - Neuer Schrank lädt ein zum Geben und Nehmen

Mit dem neuen, kostenfreien Angebot möchte die evangelische Maria-Magdalena-Gemeinde auf dem Mainzer Lerchenberg zu Solidarität und Nachhaltigkeit beitragen. „Als Gemeinde wollen wir einen aktiven Beitrag leisten, um Lebensmittel zu retten und um Bedürftige zu unterstützen“, sagt Christoph Kiworr. Er ist Pfarrer in der Maria-Magdalena-Gemeinde Drais-Lerchenberg. Mit dem Angebot möchte die evangelische Kirche hier und auch in weiteren Stadtteilen einen Beitrag leisten zum wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen, und miteinander, in einer solidarischen Gesellschaft.

Der Fairteiler-Schrank wurde zum Erntedankfest feierlich enthüllt und zum ersten Mal befüllt. Künftig soll er noch mehr sein als ein Ort, an dem Lebensmittel abgegeben und kostenfrei abgeholt werden können. „Fairteiler“, der Name ist ein Wortspiel aus fair und teilen. „Für ein christliches, solidarisches Handeln wird dadurch mit einfachen Mitteln ein Zeichen gesetzt, um der Umwelt und anderen Menschen Gutes zu tun“, betont Miriam Heil. Als Referentin für Bildung und gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist es ihr wichtig, dass die Schwelle zum Mitmachen niedrig ist. Frei zugänglich ist der Schrank für alle Interessierten. Er steht in der Nähe des Eingangs, gegenüber der Kindertagesstätte. Auch als Nutzer sind Familien mit Kindern in der Kita und Gäste des Familientreffs im Blick – und eingeladen zuzugreifen.

Mit karitativen Einrichtungen wie der Tafel steht der Fairteiler-Schrank nicht in Konkurrenz: Hier dürfen Waren verteilt werden, ohne dass streng auf das Mindesthaltbarkeitsdatum geachtet werden muss. Zudem können alle hier Lebensmittel entnehmen, unabhängig von der eigenen finanziellen oder sozialen Lage. Besonders beliebt sind Brot und anderen geretteten Backwaren. Obst und Gemüse kann übrigens auch aus dem eigenen Garten stammen, etwa bei reicher Ernte. Auf einem Aushang wird erklärt, dass vor allem Lebensmittel wie diese geteilt werden können, jedoch kein zubereitetes Essen und keine Kühlwaren. Entnehmen und einstellen können alle, ob aus der Gemeinde, Nachbarschaft oder Lebensmittelretter von Foodsharing.

„Die Idee zum neuen Angebot kam vom Diakonieausschuss“, erinnert sich Christoph Kiworr. „Ursprünglich wollten wir Lebensmittel für Menschen zur Verfügung stellen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Der Bedarf ist besonders auf dem Lerchenberg recht groß.“ Über Miriam Heil nahm die Gemeinde Kontakt auf zur Foodsharing-Community. „Foodsharing richtet sich an alle, unabhängig von Einkommen oder sozialer Bedürftigkeit. „Es geht dabei um den Nachhaltigkeitsgedanken und darum, der Verschwendung von Lebensmitteln Einhalt zu gebieten,“ erklärt der Pfarrer. „Dies passt gut zu unseren Zielen im Rahmen des kirchlichen Umweltsiegels Grüner Hahns.“ Der Fairteiler wird also gleich mehreren Anliegen gerecht.

Aus Holz gebaut wurde der wetterbeständige Schrank von Michael Liekamp. Der „Fairteiler“ ist mit Schränken vergleichbar, die es auch schon in anderen Stadtteilen gibt, um Lebensmittel zu retten. „Bei 18 Millionen Tonnen noch genießbarer Lebensmittel, die jedes Jahr allein in Deutschland im Müll landen, soll dieser Schrank für alle da sein, die Lebensmittel vor der Mülltonne retten wollen“, lädt Christoph Kiworr dazu ein, etwas einzustellen oder sich ohne Scheu zu bedienen. Groß ist die Hoffnung auf einen wertschätzenden Umgang mit dem Schrank und den Lebensmitteln. Auch weitere ehrenamtliche Unterstützung ist willkommen. „Wir suchen noch Personen, die für diesen Schrank regelmäßig Verantwortung übernehmen“, wirbt Pfarrer Kiworr. „Diese können sich gerne an das Gemeindebüro oder direkt an mich wenden.“


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